Retinoide

Retinoide,

 

Plural, Abwandlungsprodukte von Retinol, die bei Verhornungsstörungen der Haut, insbesondere bei schwerer Akne und Psoriasis, eingesetzt werden. Sie bewirken eine Verdünnung und Auflockerung der Hornschicht und damit eine leichtere Abschilferung der oberflächlichen Hautschichten. Auch wird die erhöhte Teilungsrate von Epidermiszellen in Psoriasisherden gesenkt. Therapeutisch eingesetzt werden neben Vitamin-A-Säure (Tretinoin) Isotretinoin und Acitretin, Letztere wegen schwerer Nebenwirkungen (u. a. Lippenentzündung, Haarausfall, Juckreiz, Austrocknung von Haut und Schleimhäuten) allerdings nur bei sorgfältig ausgewählten Patienten. In den ersten Wochen der Behandlung mit Retinoiden kann es durch vermehrte Bildung von Pusteln und Hautreizung zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes kommen. Intensive Lichteinwirkung sollte vermieden werden. Frauen im gebärfähigen Alter dürfen wegen der Gefahr embryonaler Fehlbildungen nur dann mit Retinoiden behandelt werden, wenn eine strikte Schwangerschaftsverhütung gewährleistet ist.